
Ostern und 3 Botanische Frühjahrsbräuche
Inhalt:
1. Informationen und Tipps
Zusammengestellt von Michael Strobl, dem Bekannten mit dem „grünen Daumen“
Pflanzen spielen seit jeher eine wichtige Rolle im jahreszeitlichen Brauchtum. Besonders umfangreiche Verwendung finden sie in den Festlichkeiten rund um die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, denn das Wiedererscheinen der Pflanzenwelt war einst für die Bevölkerung gleichbedeutend mit dem Ende der Wintersnot.
So wurde auch dem ersten gefundenen Märzveilchen (Viola odorata) zu Ostern im alten Wien große symbolische Ehre zuteil. Der Finder ließ den herrschenden Regenten benachrichtigen, woraufhin der gesamte Hofstaat und Teile der Bevölkerung in einer fröhlichen Prozession an die Fundstelle pilgerten, um den ersehnten Frühlingsboten zu begrüßen, der anschließend gepflückt und dem Herzogpaar überreicht wurde. Bereits unter dem Babenberger Herzog Leopold VI., dem Glorreichen (1176 – 1230), dessen Denkmal wir am Rathausplatz finden, ist dieser Brauch überliefert.
Szenen vom Wiener Frühlingsfest sind auf einem alten Fresko von 1398 (!) zu sehen, das im Zuge von Bauarbeiten freigelegt wurde. Zu besichtigen im Haus Tuchlauben 19, 1010 Wien.
2. Verzuckerte Veilchen und Palmkätzchen
Eine beliebte Konfekt-Spezialität zu Ostern waren verzuckerte Veilchen. Dafür bepinselte man die frisch gepflückten Blüten des Märzveilchens vorsichtig mit leicht geschlagenem Eiweiß, bestreute sie mit Zucker und ließ sie auf Pergamentpapier oder einem Drahtgitter trocknen, wodurch Form, Farbe und Duft konserviert wurden.
3. Palmkätzchen
Auch die Blütenstände der Sal-Weide (Salix caprea), uns besser bekannt als Palmkätzchen, erregten ihrer außergewöhnlichen Erscheinung wegen schon früh die Aufmerksamkeit der Menschen. Die Sal-Weide entwickelt von März bis April, noch vor dem Laubaustrieb, ihre auffälligen Kätzchen. Was uns wie der Pelz eines Tieres – daher der Name – erscheint, sind die silbrig-weiß behaarten Spitzen von Tragblättern der später dazwischen erscheinenden und recht unauffälligen eigentlichen Weidenblüten.
Palmkätzchenzweige galten früher als magischer Schutz für Haus, Hof und Feld; sie durften in keinem bäuerlichen Haushalt zu Ostern fehlen. Diese Gepflogenheit wurde unter religiösem Deckmantel beibehalten, und so finden wir sie heute noch immer als Hauptbestandteil von Gründonnerstagsgestecken und Palmsonntagsbuschen.
4. Ostern – Das Fest der bunten Eier
Ein in vielen Kulturen verbreiteter Brauch ist das Verzieren (und Verzehren) von Eiern um diese Jahreszeit. Vogeleier sind alte Frühjahrs- und Fruchtbarkeitssymbole. Die ursprünglichen Eierfarben stammen allesamt aus dem Pflanzenreich und können, was deren Schönheit betrifft, leicht mit den modernen Färbemitteln konkurrieren. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Farben in der Herstellung arbeitsintensiver sind. Da die Farbkraft von pflanzenspezifischen Faktoren abhängig ist, kann man sie nicht exakt vorherbestimmen, was aber durch ein stets individuelles, dezent stilvolles Ergebnis zu Ostern wettgemacht wird. Beratung bieten neben dem Internet auch Apotheken, Drogerien und Kräuterhandlungen.
5. Hast Du noch Tipps?
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