
Das erste Fieber 1 mal 1
Fieber ist – im Gegensatz zu Erwachsenen – bei Kindern eine häufige Körperreaktion. In der Regel tritt sie auf im Rahmen von Infektionen, aber auch Stressreize wie Zahnen usw. können zu Fieber führen.
Inhalt:
- 1. Definition:
- 2. Allgemeines:
- 3. Fieberkrämpfe
- 4. Allgemeines Vorgehen bei Auftreten von Fieber
- 5. Wann sollte man gegen Fieber mehr unternehmen?
- 6. Welches Medikament ist geeignet?
- 7. Was man nicht tun sollte
- 8. Wo misst man die Temperatur am zuverlässigsten?
- 9. Wann sollte ein fieberndes Kind dem Arzt vorgestellt oder ein telefonischer Kontakt hergestellt werden?
- 10. Hast Du noch Ergänzungen bzw. Fragen?
1. Definition:
„erhöhte Temperatur“ = Temperaturen bis 38,3 Grad Celsius, Normalwert leicht altersabhängig (siehe unten)
„Fieber“ = Temperaturen über 38,3 Grad Celsius bis 39.8 Grad Celsius
„hohes Fieber“ = Temperaturen über 39.8 Grad Celsius
Anmerkung: Nachmittags oder Abends können Säuglinge ganz normalerweise Temperaturen bis 37.8 Grad Celsius haben.
2. Allgemeines:
Viele Eltern haben eine übergroße Furcht vor Fieber, weil sie irgendwelche Schäden oder z.B. einen Fieberkrampf befürchten. Dies ist jedoch weitgehend unbegründet. Fieber ist in den meisten Fällen eine sinnvolle Reaktion des Körpers auf eingedrungene Krankheitserreger. Zum einen laufen chemische Reaktionen im Körper bei einer höheren Temperatur schneller ab, zum anderen werden manche Viren und Bakterien schon bei Temperaturen ab 38.5 Grad Celsius deutlich in ihrem Wachstum gehemmt. Viele Kinder fühlen sich trotz Temperaturen bis 40 Grad Celsius noch überraschend wohl, eine Fiebersenkung ist daher in diesem Bereich unter Umständen erst notwendig, wenn zusätzliche Beschwerden auftreten (deutlich Quengeligkeit, Nicht-schlafen-können, Schmerzen, bei kleinen Kindern auch: nicht ausreichend trinken wollen/können). Erwachsene und größere Kinder leiden dagegen unter fieberhaften Temperaturen meist deutlich mehr.
Fieber bis 41 Grad Celsius hinterlässt im Körper keine bleibenden Schäden, sofern nicht eine andere vor bestehende Erkrankung die Lage kompliziert. Hierzu gehören z.B. Herzfehler, epileptische Krampfleiden oder seltene Stoffwechselerkrankungen.
3. Fieberkrämpfe
Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren können als Folge von hohem Fieber einen Krampfanfall mit Bewusstseinsverlust erleiden. Eine übergroße Angst vor einem Fieberkrampf ist weitgehend unbegründet. Fieberkrämpfe treten fast immer im Fieberanstieg auf, die Schnelligkeit des Temperaturanstiegs ist dabei entscheidend, nicht die Höhe des Fiebers! Ein Fieberkrampf steht daher meist ganz am Anfang einer fieberhaften Erkrankung und ist deshalb auch beim ersten Mal meist nicht vermeidbar.
Die wichtigsten Maßnahmen beim ersten Fieberkrampf bestehen in Temperatursenkung (Fieberzäpfchen, unter Umständen Kleidung öffnen, lauwarmer Wickel) und im Verständigen des Notarztwagens. Die meisten Fieberkrämpfe gehen jedoch nach wenigen Minuten glücklicherweise von selbst zu Ende.
4. Allgemeines Vorgehen bei Auftreten von Fieber
- Kind nur leicht bekleiden und im Bett nur leicht zudecken
- die Raumtemperatur sollte tags nicht höher als max. 22 Grad Celsius sein, besser niedriger (Raumtemperatur nachts 17-18 Grad Celsius)
- sofern das Kind nicht gerade friert (Schüttelfrost) und sofern dies als angenehm empfunden wird: Waschung mit lauwarmem Wasser
- Wadenwickel bzw. Leistenwickel mit lauwarmem Wasser, sofern dies als angenehm empfunden wird
- Reichlich Flüssigkeit (kühl aber nicht kalt) anbieten
5. Wann sollte man gegen Fieber mehr unternehmen?
Die Gabe eines Medikaments gegen Fieber sollte dann erfolgen, wenn das Kind unter dem Fieber auch entsprechend „leidet“ (siehe oben) oder die Temperatur über die 40 Grad Celsius Marke klettert. Des weiteren, wenn das Kind im Fieber phantasiert bzw. “schlecht träumt“ oder in wachem Zustand einen etwas verwirrten Eindruck macht.

6. Welches Medikament ist geeignet?
Im allgemeinen ist die Gabe von Paracetamol als Zäpfchen – 125mg bis 10.5kg Körpergewicht, 250mg bis ca. 25kg, darüber 500mg pro Gabe oder eine, der Packungsbeilage entsprechende Menge als Saft oder Tablette am gebräuchlichsten. Mehr als höchsten dreimal in 24 Stunden sollte die Gabe eines Fiebermedikaments nicht notwendig sein.
Alternativ zu Paracetamol ist auch die Gabe von Ibuprofen möglich. ASS („AspirinR“) ist jenseits der ersten drei Lebensmonate eine weitere Möglichkeit, im allgemeinen aber nur, sofern obige Medikamente nicht helfen (Anmerkung: ASS nicht bei Windpocken mit Fieber geben!).
7. Was man nicht tun sollte
- Ein ruhig schlafendes Kind zum Fiebermessen oder zur Gabe eines Fiebermedikaments wecken
- ein fieberndes Kind zu dick anziehen oder zu warm zudecken oder die Zimmertemperatur über das normale Maß anheben
- ein Fiebermedikament aus Angst vor Nebenwirkungen unterdosieren (dann lieber gar keines geben)
8. Wo misst man die Temperatur am zuverlässigsten?
Die einzig zuverlässige Methode ist die Messung im Po. Alle anderen Methoden sind deutlich ungenauer. Die Messung mit einem Ohr-Thermometer ist als orientierende Methode – richtige Handhabung vorausgesetzt – möglich.
9. Wann sollte ein fieberndes Kind dem Arzt vorgestellt oder ein telefonischer Kontakt hergestellt werden?
- in den ersten 6 Lebenswochen muss ein Baby bei einer Temperaturerhöhung über die oben erwähnten nachmittäglichen 37,8 Grad Celsius hinaus unverzüglich einem Kinderarzt vorgestellt werden. (im Krankheitsfall kann Fieber aber auch fehlen!, es reicht, dass das Baby sich deutlich anders verhält als sonst) danach
- in den restlichen ersten 4 Lebensmonaten, sofern die Temperatur über 38.5 Grad Celsius beträgt
- ansonsten ist die Fieberhöhe ist nicht entscheidend, wichtiger ist, wie krank sich das Kind fühlt!!!
10. Hast Du noch Ergänzungen bzw. Fragen?
Hinterlasse deine Erfahrung, Fragen, welche Tipps hast du noch?
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